Freitag, 18. April 2008

T-Mobile - "Fairlimit" bei MyFaves

T-Mobile reagierte auf die vielen Beschwerden über gesperrte MyFaves SIM-Karten und führt mit 30.04. ein Limit für Gespräche zu "3" ein. Das "Fairlimit" beträgt 100Min./Monat, jede weitere Minute zu "3" kostet 30Cent/Min. Für Gespräche zu Rufnummern der anderen Mobilfunkbetreiber gibt es keine Limitierung.

Der Wertkartentarif MyFaves bietet Kunden die Möglichkeit, um lediglich 1Cent/Min. zu fünf ausgewählten Rufnummer zu telefonieren. Wie an anderer Stelle bereits berichtet, wurde dieses Angebot auch von vielen "3"-Kunden genutzt, um so Guthaben auf ihrem "3"-Vertragskonto anzuhäufen (Anm.: In den SixBack Tarifen von "3" erhalten Kunden 6Cent Gutschrift je Min., die sie aus einem anderen Mobilfunknetz angerufen werden). Dies wird ab 30.04. nicht mehr bzw. nur sehr eingeschränkt möglich sein, denn ab diesem Datum gilt eine Limitierung des 1Cent Angebots auf 100Min./Monat. Allerdings nur zu Rufnummern von "3", zu allen anderen Netzen kann weiterhin unlimitiert telefoniert werden. Bei Überschreitung des Limits gilt der Normalpreis von 30Cent/Min. Die von T-Mobile "Fairlimit" genannte Begrenzung greift am 30.04. auch rückwirkend für alle MyFaves Karten, die vor diesem Datum gekauft wurden. Kunden wurden dahingehend bereits per SMS informiert.

-ABSEITS der offiziellen Meldung-

Nur wenige Wochen ist es her, dass MyFaves Wertkartenkunden über Sperren berichteten. Der Grund war schnell gefunden: gesperrt wurden all jene, die ein vermehrtes Gesprächsaufkommen zu Rufnummern von "3" aufwiesen. In einschlägigen Foren, wie bspw. UMTSlink.at, trat dies eine Welle der Entrüstung los. Von Anfang an waren aber auch geteilte Meinungen vorhanden, die sich im Verlauf der hitzigen Diskussion zusehends polarisierten. Jene, die die oben erläuterte Methode nutzen, um Guthaben "anzutelefonieren", sahen sich mit moralischen Vorwürfen konfrontiert. Ein guter Tarif würde kaputt gemacht werden, das Netz würde überlastet werden, so der Tenor. Die Gruppierung um die gesperrten Nutzer war jedoch größer, denn viele sahen darin eine Vertragsverletzung seitens T-Mobile. Vertraglich zugesicherte Leistungen müssen eingehalten werden, für eine Sperre der SIM-Karten gibt es nämlich keine rechtliche Grundlage.

Wie auch immer man nun moralisch dazu Stellung bezieht, Fakt ist, dass die Kunden lediglich die ihnen vertraglich zugesicherte Leistung konsumierten. Und ob beim nun bald geltenden Limit von 100Min./Monat wirklich von einem "Fairlimit" die Rede sein kann, ist fraglich. Denn die MyFaves TV-Werbung von T-Mobile verspricht, dass man damit immer seine fünf besten Freunde dabei hat und zeigt hier auch noch einen dauertelefonierenden Menschen. Mit 100Min./Monat ist dieses "immer" jedoch sehr begrenzt. Ob die rückwirkende Limitierung für schon bestehende MyFaves Kunden rechtlich in Ordnung ist, ist auch noch nicht ganz klar.

Fazit: Auch wenn die Limitierung eine Tarif-Diskriminierung des Mobilfunkers "3" darstellt, so ist die Einführung eines Limits doch mehr als verständlich. So ist es auch generell zu befürworten, dass MyFaves Kunden nun wissen, woran sie sind. Allerdings wurde der MyFaves Tarif lange nach den SixBack Tarifen von "3" gelauncht, und es stellt sich hier die Frage, ob T-Mobile es nicht ohnehin hätte kommen sehen müssen. T-Mobile hat hier sehr viele Fehler gemacht, auch in der Kommunikation mit Kunden lief einiges falsch. Jetzt bleibt noch abzuwarten, ob Regelungen für Tarife wie FairPlay oder Günta! getroffen werden, denn auch hier wurden Kunden mit einem vermehrten Gesprächsaufkommen zu "3" gesperrt, die lediglich die vertraglich zugesicherten Leistungen konsumierten.

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