Dienstag, 1. Juli 2008

ONE - Erneut außerordentliches Kündigungsrecht wegen AGB-Änderungen

Bereits im Herbst letzten Jahres hatte Mobilfunkbetreiber ONE einige Änderungen an den AGB vorgenommen, welche für den Kunden nicht ausschließlich begünstigend waren. Daraus ergab sich nach §25 (3) TKG 2003 ein kostenloses, außerordentliches Kündigungsrecht. Nun hat sich herausgestellt, dass die Bekanntmachung der neuen AGB damals nur unzureichend war und ONE wurde von der RTR dazu verpflichtet, die AGB gemäß den Richtlinien nochmals bekannt zu geben.

Im Grunde entsprechen die jetzigen AGB-Änderungen also jenen, die schon im September 2007 vorgenommen wurden. Da allerdings die "wesentlichen Inhalte der nicht ausschließlich begünstigenden Änderungen" nicht bzw. nur unzureichend genannt wurden, ist ONE nun dazu verpflichtet, die Bekanntgabe entsprechend der dafür geltenden Vorgaben zu wiederholen, außerordentliches Kündigungsrecht inklusive. All jene, die vor dem 26.06.2008 (Gültigkeitsdatum der neuen AGB) einen Vertrag bei ONE abgeschlossen haben, sollten demnach spätestens auf der nächsten Rechnung darüber informiert werden. Für Bestandskunden gelten die neuen AGB erst ab 26.08., bis dahin kann noch vom neuen außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch gemacht werden.

Konkrete Änderungen: Eine der wesentlichen Änderungen ist die Erhöhung der Kündigungsfrist von 4 auf 8 Wochen. Desweiteren wurde die Taktung bei Vertragstarifen (sofern nicht extra anders vereinbart) auf 60/30 vereinheitlicht und zudem wurden diverse Serviceentgelte "vereinheitlicht", sprich teurer. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die teils massive Erhöhung von Roamingkosten. Einer Beschwerde darüber dürfte wohl ausschlaggebend für die Verpflichtung zur erneuten Bekanntgabe gewesen sein.

Kunden mit altem 4:0 Tarif aufgepasst: Eine weitere Änderung, die erst mit den jetzigen AGB Inkraft tritt, ist die Limitierung des eigentlich als unlimitiert konzipierten 4:0 Tarifs. Dies betrifft die 4:0 Tarife der ersten Generation, welche lediglich über eine ungenau formulierte Fair-Use Klausel verfügten. Alle Kunden mit besagtem Tarif werden nun darüber informiert, dass ab nächstem Abrechnungszeitraum ein Limit von jeweils 1.000 Minuten/Monat ins eigene Netz, zur Sprachbox, ins Festnetz und ins Wahlnetz gilt. Bei Überschreitung der inkludierten Mengen fallen bei Gesprächen zu ONE 5 Cent/Min. und bei Gesprächen in andere österreichischen Netze sogar 25 Cent/Min. an. Da dies eine massive Verschlechterung des Tarifs darstellt, sei allen Kunden eine außerordentliche Kündigung ans Herz gelegt.

Links:

- ONE

- Übersicht AGB und Entgelte

- §25 (3) TKG 2003

Mittwoch, 25. Juni 2008

Terminierungsentgelte werden am 01.07. deutlich gesenkt

Die Terminierungsentgelte sind jene Beträge, welche die Netzbetreiber untereinander für abgehende Gespräche in ein anderes Netz zahlen müssen. Ruft beispielsweise ein A1 Vertragsinhaber zu einem Gesprächsteilnehmer von ONE, dann muss die mobilkom austria an ONE pro Minute 7,64Cent zahlen. Die Abrechnung erfolgt dabei sekundengenau.

Oft wird anstatt des Begriffs Terminierungsentgelt auch das englische Wort Interconnection Fees (ICF) verwendet. Die Höhe der Beträge wird in Österreich von der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH (RTR) festgelegt. Wie in der folgenden Tabelle zu sehen, lagen Anfang 2004 die Summen noch bei ~11 bis 20Cent, Anfang 2009 werden die Beträge komplett auf 5,72Cent vereinheitlicht werden. Doch zunächst findet morgen die nächste Senkung der ICF statt. Am meisten betroffen ist davon Hutchison 3G, die mehr als 2Cent weniger pro Minute erhalten werden. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass "3" die SixBack Tariffamilie (6Cent pro angerufener Min. aus einem fremden Mobilnetz) nicht mehr aktiv bewirbt.



EU will Senkung der nationalen ICF: Durch diese neuerliche und die 2009 bevorstehende Senkung der ICF hat Österreich im Europa-Vergleich eine der niedrigsten Terminierungsentgelte. Nur Zypern, Finnland, Schweden und Rumänien sind hier billiger. Die Forderung der EU Telekomkomissarin Viviane Reding nach Senkung der ICF dürfte Österreich daher kaum betreffen. Bis 2011 will Reding europaweit eine ca. 70% Senkung der nationalen ICF erreichen, um so einen einheitlichen, europäischen Telekom-Markt zu schaffen. Entgültig und vor allem rechtskräftig ist diese Entscheidung jedoch noch nicht. Wie immer es hier weitergehen mag, die österreichischen Mobilfunker können sich entspannt zurücklehnen, denn mit 5,72Cent ist man bereits bei einem niedrigen Entgeltniveau angelangt.

Links:

- RTR

- Übersich Terminierungsentgelte

- Viviane Reding EU-Webseite

T-Mobile - Preise für iPhone fallen

Mobilfunker T-Mobile senkt kurz vor dem Verkaufsstart des iPhone 3G noch die Preise für das Vorgängermodell. Ab sofort ist das iPhone ab 49 EUR erhältlich. Die Preise im Detail:



Die Aktionspreise sind gültig bis 10.07., der Abverkauf endet also genau am Vortag des offiziellen iPhone 3G Verkaufsstart. T-Mobile wirbt außerdem damit, dass alle iPhones, die jetzt noch gekauft werden, selbstverständlich auch auf die neueste Software upgedatet werden können.

Links:

- T-Mobile

- iPhone bei T-Mobile

Dienstag, 24. Juni 2008

Nokia übernimmt Symbian und macht daraus eine Stiftung

Der finnische Handyhersteller Nokia übernimmt den Betriebssystem-Entwickler Symbian und will aus dem Smartphone-Betriebssystem eine offene Softwareplattform machen. Nokia, der an dem Konsortium bereits zu 50% beteiligt war, gab am Dienstag bekannt, dass die Mehrheit der Symbian-Aktionäre dem Übernahme-Angebot bereits zugestimmt hat.

Nokias Ziel wird es nun sein, die zersplitterte Symbian-Landschaft aus SymbianOS, S60, UIQ und MOAP zu einer einheitlichen offenen mobilen Plattform zu vereinigen. Die Frage nach der Zukunft von Symbian, die sich in Anbetracht der bevorstehenden Veröffentlichung von Googles mobilem Betriebssystem Android vermehrt gestellt hat, wäre somit beantwortet. Aber nicht nur die bevorstehende Konkurrenz mit Googles Android, auch die bereits vorhandene Konkurrenz mit Windows Mobile und Linux basierten Handy-Betriebssystemen dürfte zu dieser Entscheidung maßgeblich beigetragen haben.

Um das Open Source Konzept zu realisieren, wird Symbian in eine Stiftung umgewandelt. Die Mitgliedschaft an dieser nicht gewinnorientierten Stiftung steht ausdrücklich allen Organisationen offen. Ausgewählte Komponenten sollen sofort mit dem Start der Stiftung auch als Open Source freigegeben werden und in Folge will man daran arbeiten, ein allen Anforderungen entsprechendes Softwareangebot für mobile Endgeräte anzubieten.

Man darf gespannt sein, was diese überraschende Entwicklung für den mobilen Softwaremarkt langfristig bedeutet. Googles Android Plattform ist noch nicht einmal auf dem Markt, und schon jetzt unter Druck. Aus strategischer Sicht kam dieser Schritt Nokias also genau zur rechten Zeit. Wir Anwender können uns darüber freuen, auf Symbian zukünftig ein breiteres Softwareangebot vorzufinden. Evt. stellt sich auch der nette Nebeneffekt ein, dass durch das Open Source Konzept die Software und somit auch die entsprechenden Geräte günstiger werden.

Links:

- Nokia

- Symbian

- Android

T-Mobile will sachliche Diskussion über Mobilfunk und Gesundheit

Das Thema Mobilfunk und Gesundheit scheint derzeit wieder aktueller zu sein denn je. Erst kürzlich war davon zu lesen, dass bei einer Forschung zu diesem Thema Zahlen einfach erfunden worden wären. Nur wenig später ein weiterer Fall, wo sich die mobilkom austria entschied, gegen einen Salzburger Umweltmediziner gerichtlich vorzugehen, weil man der Meinung ist, dass dessen Untersuchungsgrundlage völlig falsch ist. Von einer anderen Studie, deren Ziel es war, möglichst alle aktuellen wissenschaftlichen Forschungen auszuwerten, wurde HIER im Blog bereits berichtet.

Nun hat sich auch Mobilfunkbetreiber T-Mobile zu Wort gemeldet und bittet um mehr Sachlichkeit bei der Diskussion rund um Mobilfunk und Gesundheit:

"Studien, die in Vorverurteilungen enden, sind einer sachlichen Diskussion über Mobilfunk und Gesundheit nicht dienlich. So werden lediglich Ängste der Bevölkerung geschürt."

so Christian Laqué, Bereichsleiter Technik bei T-Mobile Austria. Er mahnt die Mediziner zu mehr Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Gleichzeitig ist er der Meinung, dass der ohnehin schon angerichtete Schaden durch unbestätigte Gerüchte nicht mehr gut zu machen wäre.

-ABSEITS der offiziellen Meldung-

Dass sich hier ein Bereichsleiter der Technik eines Mobilfunkbetreibers zu Wort meldet ist nicht weiter verwunderlich. Schließlich geht es ja darum, Lobbying für seinen Arbeitgeber und generell für Mobilfunk zu betreiben. Aber gut, die Absichten mögen eindeutig sein, die Forderung ist dennoch natürlich berechtigt und Sachlichkeit ist bei diesem Thema, gerade in Anbetracht gefälschter Forschungsergebnisse, mehr als nötig.

Es wird sich zeigen, ob die Mobilfunkbetreiber auch dann noch für Sachlichkeit einstehen, wenn sich einmal herausstellen sollte, dass Mobilfunk tatsächlich gesundheitschädlich ist.

Freitag, 20. Juni 2008

Mozilla Firefox 3 steht zum Download bereit

Mal ganz abseits vom Thema Mobilfunk möchte ich an dieser Stelle darüber informieren, dass der Internetbrowser Mozilla Firefox 3 ab sofort heruntergeladen werden kann. Zur offiziellen Download-Seite geht es HIER.

Auch wenn es hier wie überall auch kritische Stimmen gibt, so halte ich persönlich den Firefox 3 für einen sehr schnellen und in jeder Hinsicht empfehlenswerten Browser. Er ist spürbar schneller und auch nicht mehr so arbeitsspeicherlastig wie der Vorgänger (Firefox 2.x). Einige Add-Ons sind derzeit noch nicht mit der neuen Version kompatibel, was sich bei den unglaublichen Downloadzahlen jedoch bestimmt sehr bald ändern dürfte.

Auch der Erfolg gibt den Open Source Entwicklern recht, so wurde der Firefox 3 zum jetzigen Zeitpunkt bereits über 13Mio. Mal herunter geladen. Den Download-Counter gibt es HIER.

Links:

- Firefox 3 Download

- Download-Counter

Donnerstag, 19. Juni 2008

Laut übergreifender Studie zu Mobilfunk keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen feststellbar

Eine britische Expertengruppe hat insg. 829 wissenschaftliche Arbeiten zu möglichen schädlichen biologischen Auswirkungen von niederfrequenten und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern der vergangenen zwei Jahre beurteilt, rund ein Viertel davon sind Arbeiten zu Mobilfunkfeldern. Nach Auswertung aller Ergebnisse kam man zu dem Schluss, dass es hinsichtlich Mobilfunk keine ausreichenden Beweise für eine gesundheitsschädliche Wirkung gibt.

Der Umkehrschluss daraus lautet, dass zumindest derzeit schädliche Auswirkungen auf den menschlichen Organismus ausgeschlossen werden können. Gleichzeitig empfiehlt die Studie aber, auch weiterhin mögliche Langzeitschäden zu erforschen, auch wenn aus aktueller Sicht keine Gefahr besteht.

Der Vorsitzende der Exptertengruppe sieht übrigens in vielen Studien Qualitäts-Standards nicht erfüllt und fordert hier von zukünftigen Forschungen zum Thema Mobilfunk eine Verbesserung wissenschaftlicher Qualitäts-Standards. Er tritt auch dafür ein, dass wissenschaftliche Beweise auf diesem Gebiet von Politik und Gesellschaft mehr anerkannt und berücksichtigt werden sollten.

Links:

- Forum Mobilkommunikation