Donnerstag, 3. April 2008

mobilkom austria muss Tarif-Diskriminierung von "3" beenden

Wie heise online gestern am späten Abend berichtete, muss die mobilkom austria AG (A1) die Tarif-Diskriminierung von "3" beenden. Dies geht aus den Selbstverpflichtungen hervor, die der mobilkom-Mutterkonzern Telekom Austria gegenüber der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) abgegeben hat, um die Übernahme der Mobilfunktochter von Tele2 (TWAUSMOB GmbH) zu beschleunigen. Mit den Selbstverpflichtungen wurde ein Verfahren vor dem Kartellgericht abgewendet.

Unter Tarif-Diskriminierung ist hier zu verstehen, dass Anrufe ins Netz von "3" nicht von vorhandenen Freiminuten abgerechnet werden und "3" auch nicht als Wahlnetz genommen werden kann. A1 hat sich nun selbst dazu verpflichtet, "[...] mehrere neue oder adaptierte Tarifmodelle mit inkludierten Minutenvolumina oder Wahlnetzoption auf den Markt bringen, welche den Mitbewerber Hutchison 3G Austria GmbH gegenüber den anderen Mitbewerbern in Österreich im Hinblick auf Tarifmodelle mit vergleichbarem Service- und Leistungsangebot nicht diskriminieren." Entsprechende Tarife sollen spätestens in sechs Monaten vorgestellt werden.

Neben dieser besonderen Selbstverpflichtung beinhaltet das Dokument noch allerhand Auflagen, die die Telekom Austria hinsichtlich der erfolgreichen Übernahme der Tele2 Mobilfunkkunden zu erfüllen gedenkt.

Die Selbstverpflichtung als Nachlese (PDF) gibt es HIER.

Schon der Preis für die Übernahme war mit 7 Mio. EUR für gerade mal 131.000 Kunden hoch bemessen. Die freiwillige Beendigung der Tarif-Diskriminierung von "3" kommt überraschend und wirft die Frage auf, ob die Zugewinnung der hauptsächlich umsatzschwachen Pre-Paid Kunden tatsächlich all dies wert war/ist. Die Tarife, die es nun in spätestens sechs Monaten geben wird, werden zeigen, wie ernst die mobilkom austria ihre Selbstverpflichtung nimmt.

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