Dienstag, 24. Juni 2008

Nokia übernimmt Symbian und macht daraus eine Stiftung

Der finnische Handyhersteller Nokia übernimmt den Betriebssystem-Entwickler Symbian und will aus dem Smartphone-Betriebssystem eine offene Softwareplattform machen. Nokia, der an dem Konsortium bereits zu 50% beteiligt war, gab am Dienstag bekannt, dass die Mehrheit der Symbian-Aktionäre dem Übernahme-Angebot bereits zugestimmt hat.

Nokias Ziel wird es nun sein, die zersplitterte Symbian-Landschaft aus SymbianOS, S60, UIQ und MOAP zu einer einheitlichen offenen mobilen Plattform zu vereinigen. Die Frage nach der Zukunft von Symbian, die sich in Anbetracht der bevorstehenden Veröffentlichung von Googles mobilem Betriebssystem Android vermehrt gestellt hat, wäre somit beantwortet. Aber nicht nur die bevorstehende Konkurrenz mit Googles Android, auch die bereits vorhandene Konkurrenz mit Windows Mobile und Linux basierten Handy-Betriebssystemen dürfte zu dieser Entscheidung maßgeblich beigetragen haben.

Um das Open Source Konzept zu realisieren, wird Symbian in eine Stiftung umgewandelt. Die Mitgliedschaft an dieser nicht gewinnorientierten Stiftung steht ausdrücklich allen Organisationen offen. Ausgewählte Komponenten sollen sofort mit dem Start der Stiftung auch als Open Source freigegeben werden und in Folge will man daran arbeiten, ein allen Anforderungen entsprechendes Softwareangebot für mobile Endgeräte anzubieten.

Man darf gespannt sein, was diese überraschende Entwicklung für den mobilen Softwaremarkt langfristig bedeutet. Googles Android Plattform ist noch nicht einmal auf dem Markt, und schon jetzt unter Druck. Aus strategischer Sicht kam dieser Schritt Nokias also genau zur rechten Zeit. Wir Anwender können uns darüber freuen, auf Symbian zukünftig ein breiteres Softwareangebot vorzufinden. Evt. stellt sich auch der nette Nebeneffekt ein, dass durch das Open Source Konzept die Software und somit auch die entsprechenden Geräte günstiger werden.

Links:

- Nokia

- Symbian

- Android

Keine Kommentare: